Schach im TV am 3. Januar

Schach im TV am 3. Januar

Fernsehtipp: Supertalent Mensch II – Die Superhirne

Terra X, 03.01.2016, 19:30 Uhr im ZDF

Sie sprechen weit über 20 Sprachen, drehen den berühmten Zauberwürfel innerhalb von Sekunden in die richtigen Farben, spielen Schach ohne das Spielbrett zu sehen oder können nach einem Unfall plötzlich Klavierspielen. Terra X portraitiert in der zweiten Staffel der Reihe „Supertalent Mensch“ Superhirne mit außerordentlichen Geistes- und Sinnesfähigkeiten. Wissenschaftler untersuchen diese Menschen und hinterfragen, wie diese besonderen Talente zustande kommen. Soviel ist sicher: das Gehirn ist zu mehr fähig, als wir heute erahnen können. Und diese Menschen führen vor, was das Gehirn eines jeden von uns zu leisten vermag.

Vincent Keymer und Marc Lang – die Schachkönige

Schach gilt als das Spiel der Könige. Es zu beherrschen gehörte an den europäischen Fürstenhäusern seit jeher zum guten Ton. Erfunden haben es aber andere. Vermutlich hat sich Schach um ca. 450 nach Christus in Indien entwickelt. Nicht als Spiel, sondern zum Training von militärischen Taktiken. Die eigenen Reihen schützen und den Gegner ausschalten – das ist das Ziel des Spiels.

Vincent Keymer ist erst 11 Jahre alt, spielt aber schon wie ein Meister seines Fachs. Im Alter von fünf Jahren brachten ihm seine Eltern das Spiel bei. Nach ein paar Monaten jedoch hatten sie keine Chance mehr gegen ihn. Das war der Beginn einer sehr jungen, aber beispiellosen Karriere. Mit 9 Jahren ringt er einem gestandenen Großmeister das erste Remis ab. Im Februar 2015 gewinnt er als 10-Jähriger zum ersten Mal gegen einen solchen. Mittlerweile hat er drei Großmeister geschlagen und ist amtierender deutscher Jugendmeister, der zweitbeste U12-Spieler der Welt und wurde im Juli 2015 mit der U18 Europameister.

Vincent Keymer ist Deutschlands größte Schachhoffnung. Der 11-Jährige begann im Alter von fünf Jahren das Schachspiel. Mit 10 Jahren schlug er den ersten Großmeister. Copyright: ZDF/Dieter Stürmer.

Mit solchen Titeln kann Marc Lang nicht aufwarten. Trotzdem ist er ein außergewöhnlicher Schachspieler. Er hat sich auf eine ganz besondere Variante des Schachspiels spezialisiert. Sie nennt sich Blindsimultan-Schach. Dabei spielt er gegen viele Gegner, ohne die Spielbretter zu sehen. Ein Assistent zieht für ihn und Marc Lang erhält immer nur die Information über den letzten getätigten Zug. Den Rest muss er sich merken. Marc Lang ist Weltrekordhalter in dieser Art des Schachspiels. 2011 stellte er den 64 Jahre währenden Weltrekord des Schachgroßmeisters Miguel Najdorf ein. Lang gelang es damals, gegen 46 Gegner 25 Siege einzufahren, 19 Partien Remis zu spielen und nur 2 Partien zu verlieren. 21 Stunden und 14 Minuten dauerte es, bis das Blindsimultan-Schachgroßereignis endgültig entschieden war.

 

Klaus Böse